Johannes Bobrowski, geb. am 9. 4. 1917 als Sohn eines Eisenbahnbeamten in Tilsit; 1925–1928 lebte die Familie in einem Dorf bei Rastenburg; 1928 Umzug nach Königsberg, Besuch des humanistischen Gymnasiums; Unterricht in Harmonielehre, Erlernen des Orgelspiels; 1937 Abitur, Beginn des Studiums der Kunstgeschichte; Militärpflichtdienst in Königsberg; 1939 als Gefreiter im Nachrichtenregiment 501; Heirat; 1940 in Frankreich stationiert, danach am Ilmensee, wo die ersten Gedichte entstanden; erste Veröffentlichung in „Das innere Reich“ 1943/44 (8 Gedichte); 1945–1949 Kriegsgefangenschaft in Novoschachtinsk bei Rostow (Donezbecken); 1949 Rückkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Berlin-Friedrichshagen; 1950 Lektor im Altberliner Verlag Lucie Groszer; 1955 Erscheinen des ersten Gedichtes nach dem Krieg („Pruzzische Elegie“) in „Sinn und Form“, Bekanntschaft mit Peter Huchel; 1959 Lektor für Belletristik im Union Verlag; 1961 erste Buchveröffentlichung („Sarmatische Zeit“); Tod am 2. 9. 1965 im Krankenhaus Berlin-Köpenick infolge eines Blinddarmdurchbruchs.
* 9. April 1917
† 2. September 1965
von Hans Christian Kosler (E) und Michael Töteberg (B)
Essay
Bobrowskis erste Veröffentlichung nach dem Kriege fällt in das Jahr 1955. Peter Huchel publizierte im 4. Heft von „Sinn und Form“ die Gedichte „Kindheit“, „Nymphe“, „Die Spur im Sand“, „Pruzzische Elegie“ und „Ode auf Thomas Chatterton“. Vor 1945 wurden nur einmal Gedichte von Bobrowski gedruckt: auf Empfehlung von Ina Seidel, mit der ...